Von Mag. Wolfgang Dvorak-Stocker
In den letzten zehn Jahren kamen neun Millionen Menschen von anderen Kontinenten nach Europa, der Ausländeranteil liegt in Deutschland bei 15,2 % und in Österreich bei 16,7 %. Die Zahl der Menschen mit „Migrationshintergrund“ (also inklusive jener, die bereits Staatbürger sind) ist fast doppelt so hoch: In Deutschland sind es 29,7 %, das heißt, 25 Millionen Menschen von 83 Millionen Einwohnern, in Österreich sind es etwas mehr als 27 %, also 2,4 Millionen von 9,132 Millionen Einwohnern. Vor allem in den Großstädten und in städtischen Ballungsräumen ist die Zahl der Ausländer und der Einwohner mit Migrationshintergrund besonders hoch: Nach einer Meldung des linken „Standard“ vom 10. März 2025 sprechen 45 % aller Erstklässler in Wien nicht genug Deutsch, um dem Unterricht folgen zu können, obwohl mehr als die Hälfte von ihnen hier geboren ist. Integration findet schon längst nicht mehr statt, „Parallelgesellschaften“ sind nicht nur in Wien und Berlin, sondern auch in kleineren Städten, wie Offenbach und Linz, an der Tagesordnung. Angela Merkel hat 2015 mit ihrer Politik der Grenzöffnung und den berüchtigten Worten „Wir schaffen das!“ einen Zuwanderungs-Tsunami ausgelöst, der längst Fakten geschaffen hat, die unumkehrbar scheinen. Doch schon zuvor hatte ihr Parteifreund, der CDU-Bundespräsident Gauck, bei einem Staatsbesuch in Indien gerufen: „Wir haben Platz in Deutschland. Deshalb warten wir auch auf Menschen aus anderen Teilen der Welt, die bei uns leben und arbeiten wollen. Darauf freuen wir uns schon.“
„Ist mir egal, ob ich schuld am Zustrom der Flüchtlinge bin, nun sind sie halt da“, soll Angela Merkel in einer nichtöffentlichen Fraktionssitzung der Union noch im Herbst 2015 gesagt haben. Das deutsche Volk, die deutsche Kultur waren ihr herzlich egal. Die Deutschen bezeichnete sie nur als „die, die schon länger hier leben“.
Das hat der ehemalige SPD-Kanzler Helmut Schmidt ganz anders gesehen. Noch 1992 sagte er: „Man kann aus Deutschland mit seiner nunmehr tausendjährigen Geschichte seit Otto dem Großen nicht nachträglich einen Schmelztiegel machen. Weder aus Frankreich noch aus England noch aus Deutschland dürfen Sie Einwanderungsländer machen.“ Und 2005 forderte Helmut Schmidt in einem Focus-Interview: „Wir müssen eine weitere Zuwanderung aus fremden Kulturen unterbinden.“ Und doch haben seine Partei sowie die CDU aus Deutschland schon Jahrzehnte davor ein Einwanderungsland gemacht. Zuerst waren es Türken, die, friedlich, arbeitsam, kamen, und doch Angehörige einer ganz anderen Religion und Kultur waren, die zunehmend Wurzeln schlugen.
Schon 1982 wollte der frisch an die Macht gekommene CDU-Kanzler Helmut Kohl die Zahl der Türken in Deutschland um die Hälfte reduzieren, weil er meinte, daß so viele Menschen (gerade einmal 1,5 Millionen Türken lebten damals in der BRD) nicht assimiliert werden könnten. Kohl hat solche Forderungen auch nicht zum billigen Stimmengewinn in Wahlkämpfen erhoben, sondern seine Absicht nur intern gegenüber dem britischen Bündnispartner offengelegt. Taten sind dieser Ankündigung freilich nicht gefolgt. Am Ende seines Lebens kritisierte er jedoch in klaren Worten öffentlich Merkels Politik der Grenzöffnung, da Europa nicht zur Heimat für Millionen Menschen weltweit in Not werden könne. Genau dies ist aber geschehen. Schon 2010 warnte das deutsche SPD-Mitglied Thilo Sarrazin in seinem Bestseller „Deutschland schafft sich ab“ vor einer Fortsetzung der Zuwanderungspolitik nach Europa. Bundeskanzlerin Merkel, die das Buch selbstverständlich nicht gelesen hatte, bezeichnete es prompt als „diffamierend“. Aus heutiger Sicht sagt Sarrazin, sein einziger Fehler wäre gewesen, daß er die Entwicklung unterschätzt habe.
Das genau ist auch der Fehler, den die meisten Wähler noch heute machen: Sie unterschätzen die Dynamik der Entwicklung und geben weiterhin linken, liberalen oder scheinkonservativen Parteien ihre Stimme. Der Ausgang der Geschichte scheint unausweichlich – wenn nicht Dramatisches passiert.
Doch die Fakten lassen sich nicht kleinreden oder wegdiskutieren. Und sie haben nichts mit „Islamophobie“ oder gar „Rassismus“ zu tun. Jedes Volk auf dieser Welt hat seine Geschichte, seine besondere Eigenart und seine wunderbare Kultur, die es für die Zukunft bewahren will. Daher hat jedes Volk auch das Recht zu entscheiden, wer sein Territorium betritt – ob nur für ganz kurze Zeit als Tourist, ob länger als Fremdarbeiter oder für immer als Zuwanderer. Jedes Volk hat dieses Recht. Auch das unsere.